Untergebracht ist der NDR in der ehemaligen Felmy-Villa am Fallersleber-Tor-Wall, die nach dem Krieg die Frauenfachschule beherbergte und seit 1986 Sitz des NDR-Studios ist.
Herr Döring – leitender Redakteur – hat uns empfangen und uns sowohl die Organisationsstruktur als auch die Arbeitsweise des Senders erläutert.
Neben Braunschweig hat der NDR 1 noch Studios in Oldenburg, Lüneburg, Osnabrück und Hannover, die für die regionalen Nachrichten, vorrangig im Rundfunk, aber auch für das Fernsehen Berichte liefern. Zusätzlich gibt es für Braunschweig/Göttingen ein Online-Portal, wobei hauptsächlich die urbanen Zentren erreicht werden.
Beschäftigt sind 5 feste und 20 freie Mitarbeiter, die in zwei Schichten für die festgelegten Nachrichtenblöcke zu je 2,5 Minuten, außerdem für das Regionalfernsehen und bei überregionalem Interesse auch für die Tagesschau arbeiten. Das Studio Braunschweig liefert etwa 7 -8 Fernsehbeiträge pro Woche, die mit Kamerateams aus Hannover produziert werden.
Bei einem Rundgang durch das Gebäude hatten wir die Gelegenheit, die Arbeitsplätze/-räume der Redakteure zu besichtigen. Beeindruckt hat uns der Computerarbeitsplatz des leitenden Redakteurs, wo die Nachrichten z. B. von dpa oder OpenMedia (Verbund aller Angebote der ARD) abrufbar sind. Weitere Quellen sind Emails von Veranstaltern, Polizei, Universität, PTB usw. – da müssen bis zu 450 Mails pro Tag ausgewertet werden.
Die Digitalisierung beeinflusst in hohem Maße Tempo und Arbeitsweise der Redaktion – insbesondere beim Schnitt und der Tonmischung, die nur von Spezialisten ausgeführt werden können.
Für uns war es überaus interessanter Einblick in die Arbeitswelt von Journalisten, die – wie heute fast überall üblich- nur zu einem kleinen Teil fest angestellt sind. Dass so viele Redakteure und Redakteurinnen als freie Mitarbeiter/innen beschäftigt sind, und das bei einem von Rundfunkgebühren finanzierten Sender, war uns nicht bewusst und hat uns schon sehr nachdenklich gestimmt. Hier sollte bei Arbeitgebern und Gewerkschaften ein Umdenken einsetzen, um jungen Leuten bessere Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.
Wir danken dem NDR und insbesondere Herrn Döring, der sich viel Zeit für uns genommen hat, für die vielen neuen Eindrücke, die wir bei diesem Besuch gewonnen haben.
Fotos: Maren Pradhan Text: Karin Maass
Zuletzt geändert am: 26.08.2015 um 20:16