Gesprächsrunde Mobilticket

Anwesend waren außer Herrn Landtagsabgeordneten Oesterhelweg (CDU)

Frau Landrätin Steinbrügge (SPD)

Frau Kreistagsabgeordnete Grosser

Herr Schmidt-Mühlen, Busbetriebe Schmidt

Herr Gieger, KVG

Frau Eickmann- Riedel stellvertretendeSprecherin der HVB

Frau Schwarz, Sprecherin der Frauen-Erwerbslosen-Initiantive

Gruppe Lichtblick mit mehreren Personen

Herr Luthien Seniorenbeirat

Herr Buchholz

Frau Schwieger, Seniorenredaktion-WF

Frau Fulde, Seniorenredaktion-WF

Zunächst erfolgte eine kurze Vorstellungsrunde, in der jeder seinen Namen und die Zuständigkeit/ oder Zugehörigkeit zu einer Gruppe nannte. Leider war die Gruppe der Anwesenden ein bißchen groß und der Tisch nicht so rund, so das einiges unverständlich bleiben musste, rein akustisch.

Nach ein paar einleitenden Worten von Herrn Landtagsabgeordneten Frank Oesterhelweg, erteilte er zunächst Frau Schwieger (Seniorenredaktion-WF) das Wort, ihre Probleme mit dem Busticket zu schildern. Sie als Seniorin (77 Jahre und zwei Knie-OP`s) hatte bis vor eineinhalb Jahren immer eine Bus-Monatskarte für Senioren für das Stadtgebiet Wolfenbüttel, die aber aufgrund einer Verteuerung von über 10% zu teuer geworden war. Sie läuft jetzt immer weite Strecken zu Fuß oder nimmt, wenn das Wetter oder die körperlichen Beschwerden dies nicht zulassen, die teuren Einzelfahrscheine. Sie versucht dann Hin- und Rückfahrt mit einem Ticket zu schaffen. Dies ist aber gerade bei Arztterminen und Behördengängen aufgrund der langen Wartezeiten meist nicht möglich. Dennoch bleibt sie bei ihren Berechnungen so unterhalb der Kosten einer Monatskarte. Im Hinblick darauf, das ihre Beschwerden zunehmen und sie nicht jünger wird, würde sie sich über ein Mobilticket freuen, denn sie möchte weiter am Leben teilhaben. Sie ist zur Zeit außer in der Seniorenredaktion Wolfenbüttel noch in der Schulaufgabenhilfe für Migrantenkindern aktiv. Hier kam dann auch gleich der Hinweis von Herrn Oesterhelweg in Richtung von Frau Steinbrügge, das diese Aufgabenbereiche ja auch im Interesse des Landkreises liegen und der Landkreis schon deshalb die Sorge dafür tragen müsste, das die ehrenamtlich engagierten dort auch hin kommen, wo sie gebraucht werden.

Eine Frau der Arbeitsloseninitiative Lichtblick, die sich ebenfalls zu Wort gemeldet hatte, führte aus: „Sie hat zur Zeit noch ein Auto, aber es ist eigentlich zu teuer, mit Hartz IV. So das sie, wenn sie eine viel günstigere Alternative sehen würde, es sich überlegen würde, ob sie noch weiterhin mit dem Auto fährt.“ Als nächstes kam Frau Ilsabe Schwarz, Sprecherin der Erwerbsloseninitiative Gruppe Lichtblick zu Wort. Sie erinnerte nochmals an die Ausgleichszahlungen, die doch an den ZGB gezahlt wurden in Höhe von 600.000 Euro. Hier kam dann gleich der Einwand von Frau Landratin Steinbrügge , das in der Tat Ausgleichszahlungen geleistet werden, aber nur für geleistete Fahrten die auch erbracht wurden und die belaufen sich ungefähr in dieser Höhe. (Gemeint sind wahrscheinlich die Schüler-Beförderungen aus dem Landkreis in die Stadt Wolfenbüttel, die der Landkreis übernimmt). Sie will sich aber nochmals genau erkundigen. Frau Schwarz erinnerte auch nochmals daran das der Bus fährt, ob er voll besetzt ist oder gar nicht und das in den Berechnungen eigentlich nur von Mehreinnahmen die Rede sein könnte und nicht von Mindereinnahmen. Sie fragt wie die Annahmen in den Berechnungen zustande kommen.

Es kam nun Herr Gieger Sprecher der KVG- Betriebe zu Wort, der sich zu den verteuerten Senioren Monatskarten nicht äußerte, nur das es welche gibt und das auch nur für über 63-jährige (Anm.: auch die Altersgrenzen wurden angehoben). Zu den Annahmen in den Berechnungen kann er keinerlei Angaben machen, dies müsste untersucht werden. Das einige dennoch auf die günstigere Alternative umspringen würden, also dann das Mobilticket nehmen würden, weil sie auch zu den berechtigten Personenkreis gehören, aber jetzt den Normaltarif zahlen, ob für Einzelfahrscheine oder Monatskarte, kann nicht ausgeschlossen werden. Dies würde man nur über eine Befragung des betreffenden Personenkreis herausbekommen. Hier machte Herr Oesterhelweg den Vorschlag die Ostfalia-FH BS/WF für eine Befragung hinzu zu ziehen. Studenten könnten einen Fragebogen entwickeln, verschicken und auswerten. Auch Frau Steinbrügge fand diesen Vorschlag gut. Frau Schwarz gab zu bedenken, ob dies überhaupt möglich sei, da doch die Adressen von Empfängern von Sozialgeldern sensible Daten sind, die nicht so einfach heraus gegeben werden dürfen.

Herr Schmidt-Mühlen führte nochmals an, das im Landkreis vielfach private Busunternehmen eingesetzt werden, die rentable arbeiten müssen, um zu überleben. Dies ist aber nicht so einfach, denn die Kosten für Busse die auch umweltschonend und barrierefrei (Niederflurbus) sind, wie gesetzlich gefordert, sind teuer. Vielfach kommen im Landkreis auch Minibusse zum Einsatz und die Kosten zur Anschaffung oder Umrüstung dieser, sind fast ebenso hoch wie für die Großen, bringen aber weniger Fahrgelder ein.

Es entbrannte noch eine hitzige Debatte über Alternativen zum Busverkehr, da ja schon einige Dörfer im Landkreis keinen Bus mehr haben. Frau Steinbrügge wies darauf hin, dass das Pendlerportal, noch ganz neu im Landkreis, deshalb ins Leben gerufen wurde und diese Erfahrungswerte noch abgewartet werden müssen. Hier gab ich zu bedenken, das dies für ältere Personenkreise schwierig sei, 1. online, nicht jeder verfügt darüber und 2. den Preis erst noch auszuhandeln. Auch Fragen der Versicherung- Beifahrer Versicherung reicht aus?- blieben offen. Herr Luthien wies auf Beispiele in anderen Landkreisen hin, in denen bereits Modellversuche, bzgl. eines Mobiltickets laufen. Frau Grosser nannte ein Beispiel in dem inzwischen verwaiste Bushaltestellen als Art Tramperstation genutzt werden, z.B. Schilder in Richtung Braunschweig zur Verfügung stehen, die man nur einfach hoch halten muss, wenn ein Auto vorbeikommt. Hier kamen Einwände, das man Leute die man kennt gerne mitnimmt. Wie verhält es sich mit den anderen, oder kennt auf den Dörfern jeder jeden.

Abschließende Worte von Herrn Oesterhelweg

Er wird sich mit der Ostfalia bezüglich einer Befragung in Verbindung setzen. Nach einer internen Informationsrunde sollten alle Verantwortlichen wieder zusammen finden. Zu diesen Gesprächen müssten dann auch Vertreter des ZGB eingeladen werden. (Anm.: warum war keiner bei diesem Gespräch dabei?)

Resümee

Es scheint sich ein langer Weg durch die Institutionen anzubahnen. Befragungen durch die Studenten können erst im Wintersemester durchgeführt werden. Wann dann endlich ein Antrag beim Landtag bezüglich eines Modellversuchs eingereicht werden kann, ist nach alledem wieder fraglich. Außerdem erstreckt sich Mobilität nicht nur auf Stadt und Landkreis, sondern auch die Oberzentren und Landeshauptstadt sowie Ausflugsziele wollen erreicht werden.

Aufgestellt am 10.06.2015, ergänzt am 11./12.06.15

Christiana Fulde

Zuletzt geändert am: 08.07.2015 um 10:13

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