Diskussionsrunde Mobilticket

Nach einer kurzen Begrüßung durch Frau Isabe Schwarz Leiterin der Initiative, gab Frau Waschau einen Überblick über die gegenwärtige Situation, indem sie auch Zeitungsartikel zitierte. Besonders betroffen sind Arbeitslose und Arbeitslosengeld II Empfänger und hier besonders deren Kinder (Stichwort: Kinderarmut). So kostet ein Ticket Hin- und Rückfahrt mittlerweile 5,20 € in Wolfenbüttel Stadtgebiet und 7,80 € im Landkreis. Dies sei entschieden zu viel, deshalb die Forderung nach einem Mobilticket, welches nach Zahlung eines Betrages von ca. 10 bis 15 € einen Monat lang unbegrenztes Fahren erlaubt und dies möglichst im gesamten Verbundnetz und darüber hinaus. Ein sogenanntes Mobilticket oder auch Sozialticket zur Teilhabe am öffentlichen Leben. Deshalb ihre Frage in Richtung der Politiker, wie sie dies nach 6 Jahren Vorlaufzeit nun endlich umzusetzen gedenken.

Herr Gerndt von den Grünen meldete sich als erster zu Wort. Seine Partei setzt sich seit Jahren schon für eine kostenlose ÖPNV Benutzung ein. Inzwischen gibt es ein Sozialticket in Braunschweig und Wolfsburg. Bloß in Wolfenbüttel hapert es an der Umsetzung weil es nicht nur eine Verkehrs AG gibt, sondern mehrere Unternehmen. Man weiß nicht aus welchen Töpfen man es finanzieren soll.

Frau Großer (CDU) meint jeder hat das Recht auf Lebensqualität, aber es bedarf halt mehrerer Jahre Diskussion. Sie wird sich weiterhin für ein Ticket gegen 15€ /M Eigenbeteiligung einsetzen.

Frau Resch-Hoppstock (SPD)schließt sich den Worten ihrer Vorredner an und vertröstet auf die nächste Legislaturperiode. Man habe ja schon so viel für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen nach dem Bundesschwerbehindertengesetz tun müssen. Diese könnten nun auch ein Taxi benutzen. Auch für den Schülerverkehr zu den jeweiligen Schulen und für die nun durch Kleinbusse und Sammeltaxis angesteuerten kleinen Gemeinden mussten erst Lösungen gefunden werden.

Herr Wiedenberg (Linke) wettert dagegen, 6 Jahre nur schöne Worte . Es ist halt eine Machtfrage. Im ZGB ist Braunschweig und Wolfsburg stark aufgestellt und Wolfenbüttel schwach. Unsere Politiker setzen sich nicht genug durch. Er sieht das geforderte Mobilticket als eine kostenlose Beförderung finanziert durch den Bürger durch eine einmalige Abgabe von 200€/Jahr.

Herr Brix (Bündnis 90, Die Grünen –Stadt-WF) meint dagegen revolutionär man könne ja Kontrolleure und Schalter samt Personal einsparen um einen kostenlosen ÖPNV flächendeckend durchzusetzen.

Frau Bayer (SPD) meint dagegen, es wäre halt auch eine Haushaltsfrage und die KVG liefert keine genauen Zahlen. Sie kann sich das Mobilticket nur gegen einen gewissen Eigenbeitrag vorstellen. Außerdem fehlt es tatsächlich an Einflussnahme auf den ZGB.

Frau Riedel aus der Erwerbslosengruppe weist nochmals auf die Situation der vielen Ehrenamtlichen hin und hier besonders die Rentnerinnen mit geringer Rente, ohne die das Ehrenamt nicht auskommt, sollen die nun auch noch Geld für ein Ticket selbst aufbringen?

Frau Resch-Hoppstock weist darauf hin, dass es sich nicht nur um die Ehrenamtlichen handelt sondern auch die Flüchtlinge oder Kinder von Flüchtlingen. die dort hinkommen müssen. Außerdem sei Mobilticket ein weiter Begriff. Viele sehen einen kostenlosen W-Lan Zugang und Hot – Spots auch für das Land für mehr Info wichtiger.

Frau Schwarz: In Braunschweig wurden bereits 1986 Politiker eingeladen. Damals hat die Verkehrs-AG auch um die Einnahmen gejammert, dennoch wurde das Sozialticket eingeführt. Es handelt sich ja auch um Arztbesuche und Veranstaltungen, die so besucht werden können. Auch damals hat die Verkehrs AG wegen der geringeren Einnahmen gejammert. Dies hat sich aber nicht bewahrheitet.

Frau Großer betonte nochmals, das für sie das Wort Sozial auch für das Wohl des Einzelnen steht und nicht nur für die Partei. Es soll auch eine Machbarkeitsstudie in der nächsten Legislaturperiode an die Ostfalia vergeben werden.

Herr Brix betonte das wir inzwischen ja schon die WF-Card haben, mit der Schwimmbad etc. zu günstigeren Preisen besucht werden kann, bloß ohne dem ÖPNV ist dies keine attraktive Lösung, wegen der Kosten, wegen der Umstände.

Herr Gerndt meint hingegen, das alles immer auf den ZGB geschoben wird, dann muss das halt auch ohne den ZGB gehen. Können die Bus-Unternehmen die Einnahmen angeben?

Frau Fulde (Seniorenredaktion-WF) fragt hingegen weshalb die Machbarkeitsstudie nicht längst in Auftrag gegeben wurde, dies sollte doch bereits im Wintersemester geschehen.

Frau Waschau fragt auch nochmals nach den Geldern die der Landkreis an den ZGB zahlen muss, wofür wird dieses Geld verwendet.

Herr Gerndt sagt, dass dieses Geld für die besser Taktung und Ertüchtigung des ÖPNV auf dem Lande verwendet wurde, evtl. wäre ja nächstes Mal auch etwas für das Sozialticket dabei.

Auch Frau Müller (Gruppe Lichtblick) fragte nochmals nach den Zahlungen des Landkreises an den ZGB. Herr Brix gibt an, dass dieses Geld auch zum Ausgleich von Einnahmedefiziten gezahlt wurde. Frau Uhlmann Gruppe Lichtblick meinte beim Verbundtarif fehlen auch genaue Statistiken für Wolfenbüttel. Man wollte doch auch Befragungen der OPNV – Nutzer durchführen.

Frau Resch-Hoppstock weist nochmals darauf hin, das BS und WOB größer im Verbund sind. Der Landkreis hat da als Flächenland weniger Gewicht und außerdem will die Ostfalia eine Machbarkeitsstudie auch bezahlt haben.

Frau Schwieger (Seniorenredaktion –WF) meint hingegen, ich bin jetzt 78 Jahre, ob ich das so noch erleben werde! Frau Schwarz faßt nochmals zusammen, alle sind bemüht, aber der Landkreis hat halt zu viele Kinder, sprich Busunternehmen. Brix meint man müsste halt die Gruppe definieren Frau Sourell (Ev. Zeitung)sagt, dies sei nur. für das Land notwendig: welche Unternehmen, wieviel Unternehmen, Größenordnung der Nutzer. In der Stadt WF ist nur die KVG zuständig. Herr Wichenberg weist darauf hin, dass von der WF-Card bisher nur weniger als 500 Gebrauch davon machen. Das liegt sicher an dem noch geringen Angebot: Schwimmbad, Stadtbücherei, Ausstellungsbesuche etc. aber auch an der ÖPNV um dahin zu kommen. Außerdem sollten doch auch Geschäfte gewonnen werden, die mit % für WF-Card Inhaber punkten.

Frau Grosser weist in ihrem Schlusswort daraufhin, dass das Verschicken der WF- Card mit den Bescheiden nicht möglich sei, da ein zu großer Aufwand erforderlich wäre, auch ein Probejahr für das Sozialticket wäre erst nach der Machbarkeitsstudie möglich.

Frau Schwarz bedankt sich bei allen, die sich für das Sozialticket einsetzen und dies mit Engagement weiter befürworten.

Vielen Dank auch an die, die diese Veranstaltung so liebevoll vorbereitet haben und den Raum dementsprechend dekoriert haben und hier wenigstens ebenfalls mit zwei Fotos gewürdigt werden soll

Denn solche Vorbereitung fehlte bei der Podiumsdiskussion der BS-Zeitung, die nach dieser Veranstaltung in der VHS stattfand, Hier fehlten Stühle, einige der Zuhörer mussten stehen. Es fehlten zunächst Getränke, die dann dank Hausmeister noch kamen, dann fehlte der Flaschenöffner und so konnten nur die Politiker und Leute die einen Flaschenöffner dabei hatten, die angebotene Selters (denn es gab nur Selters) genießen, Hingewiesen werden soll hier auch auf den Artikel von Lisa Bertram über diese Veranstaltung in der es unter anderem auch um das Sozial- oder Mobilticket ging. Dieser ist in der Wolfenbütteler Zeitung am Mittwoch, den 22. Juni erschienen und kann auch als e-paper gelesen werden kann.

veröffentlicht von Christiana Fulde Seniorenredaktion-wf

Zuletzt geändert am: 30.06.2016 um 11:35

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